Herzinfarkt

Was ist ein Herzinfarkt?

Die Herzkranzgefäße des Herzens versorgen den Herzmuskel mit einem ständigen Blutstrom und führen dem Muskelgewebe Sauerstoff zu. Wird eines dieser Herzkranzgefäße durch ein Blutgerinnsel verstopft, so wird der Blutfluss und damit die Sauerstoffzufuhr unterbrochen. Das verschlossene Gefäß kann einem Teil des Herzmuskels kein Blut und damit keinen Sauerstoff mehr zuführen. Dieser Teil des Herzens kann nicht mehr pumpen und wird dann absterben und vernarben. Meistens ist die linke Herzkammer betroffen. Vorder-, Seiten- und Hinterwandinfarkt bezeichnen den Ort des Infarktes. Wird ein großes Herzkranzgefäß verschlossen, führt dies meist unmittelbar über schwere Herzrhythmusstörungen und Pumpversagen des Herzens zum Tod.

 

Wie kommt es zu einem Infarkt?

Ursache für das Auftreten von Blutgerinnseln sind in der Regel erkrankte, verkalkte Blutgefäße. Bei der Arteriosklerose sind Arterien durch Fetteinlagerungen und Verkalkungen (Plaque) in den Gefäßwänden geschädigt.

 

Was sollte bei Verdacht auf Herzinfarkt getan werden?

Man sollte sofort den Notarzt rufen. Jede Minute zählt.

 

Herzinfarkt Vorbeugen

Wie kann ich einem Herzinfarkt vorbeugen? Reduzieren Sie Ihre Risikofaktoren! Sorgen Sie bestmöglich vor! Sprechen Sie mit Ihrer Spezialistin und lassen sich beraten. Ziel einer Therapie ist die konsequente Reduktion der Risikofaktoren für Herzinfarkt. Neben einer medizinischen und medikamentösen Behandlung ist die Änderung des eigenen Lebensstils wichtig, das heißt:

  • Nichtrauchen, gesunde Ernährung,
  • regelmäßige körperliche Aktivität,
  • Normalgewicht,
  • normale Cholesterin- und Blutdruckwerte,
  • Behandlung von Zuckerkrankheit.

Beachten Sie: Die Kombination Rauchen plus Pille ist besonders gefährlich, da diese beschleunigende Faktoren für das Auftreten eines Herzinfarktes sind.

 

Ziel ist es, das Risiko für die Entwicklung von Herz- und Gefäßerkrankungen, Herzinfarkt und Schlaganfall wirksam und nachhaltig zu senken.

 

Frau und Herzinfarkt

Herzinfarkt: Gefährliche Frauenkrankheit? Herz-Kreislauferkrankungen, insbesondere der Herzinfarkt, gehören auch bei Frauen zu den Haupttodesursachen in Deutschland. Über 130.000 Frauen erleiden jedes Jahr einen Herzinfarkt. Mehr als die Hälfte von ihnen überlebt den ersten Infarkt nicht. Dennoch sehen Frauen Herzkreislauferkrankungen meist nicht als Bedrohung für ihre Gesundheit und ihr Leben an. Dabei sterben doppelt so viele Frauen an Herzinfarkt als an Krebs.

 

Was ist bei Frauen anders? Die koronare Herzkrankheit entwickelt sich bei Frauen durchschnittliche 10 Jahre später als bei Männern. Die Geschlechtshormone der Frau bieten in jungen Jahren einen relativen Schutz. Mit Beginn der Wechseljahre sinkt die Hormonproduktion, der Schutz nimmt ab. Die Häufigkeit eines Herzinfarkts steigt um das Vierfache. Nach dem 70. Lebensjahr erleiden Frauen ebenso häufig Herzinfarkte wie Männer.

 

Frau Herzinfarkt Symptome

Die Beschwerden. Typisch für die koronare Herzerkrankung ist Angina pectoris. Sie wird häufig als Brustenge beschrieben. Bei ungenügender Durchblutung des Herzens (infolge verengter Herzkranzgefäße) können drückende, brennende und einengende Schmerzen - zumeist in der Brustmitte - auftreten aber auch in einem oder in beiden Schulterblättern, im Kiefer, Rücken oder Oberbauch.

 

Diese Schmerzen werden von Frauen häufig nicht als Schmerzen beschrieben sondern als Engegefühl. Anfangs treten sie nur bei körperlicher Anstrengung, selten auch in Ruhe oder nachts auf. Auch Beschwerden beim Schwimmen in kaltem Wasser können auftreten. Frauen über 50 sollten Atemnot und Brustenge bei Belastungen als ein Zeichen einer koronaren Herzerkrankung ansehen. Eine weiterführende Untersuchung ist dringend notwendig.

 

Alarmzeichen beim Herzinfarkt. Die eher für Männer typischen Beschwerden: Engegefühl in der Brust länger als 5 Minuten und anhaltende Schmerzen, die in beide Arme, Schulterblätter, in Rücken, Hals, Kiefer und Oberbauch ausstrahlen. Bei Frauen treten seltener diese typischen Schmerzen auf, sondern eher Atemnot, Oberbauchbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen.

 

Neben schwerer Atemnot sind weitere ernste Zeichen für einen Herzinfarkt:

 

Schweißausbruch (insbesondere kalter Schweiß)

Blässe

Kollaps mit und ohne Bewusstlosigkeit

 

Frau Herzinfarkt Risiken

Die Risikofaktoren für einen Herzinfarkt. Die meisten Risikofaktoren, die für Männer von Bedeutung sind, gelten auch für Frauen. Aber es gibt Unterschiede in der Bedeutung einzelner Risikofaktoren für den Herzinfarkt für Frauen: Bei Frauen ist Rauchen der wichtige Risikofaktor. Das gilt insbesondere für Frauen, die die "Pille" nehmen. Die Folgen des Zigarettenrauchens für einen Herzinfarkt nimmt kontinuierlich mit der Zahl der gerauchten Zigaretten zu. Rauchen verringert schützenden Östrogenspiegel im Blut und bewirkt, dass die Raucherinnen zehn Jahre früher in die Wechseljahre kommen. Das im Tabak enthaltene Nikotin vermindert das schützende Cholesterin und schädigt die Gefäßinnenwände. Das begünstigt die Einlagerung schädlichen LDL-Cholesterins in die Gefäßwand. Rauchen begünstigt die Blutgerinnselbildung (Thrombosen). Jährlich sterben etwa 20.000 Frauen an den durch das Rauchen verursachten Erkrankungen. Frauen, die mit dem Rauchen aufhören, können ihr Risiko für Herzerkrankungen und im besonderen für einen Herzinfarkt innerhalb eines Jahres um 50 % verringern.

 

Auch hoher Blutdruck und Zuckerkrankheit (Diabetes) wirken sich bei Frauen schädlicher als bei Männern aus. Die Häufigkeit von Diabetes nimmt mit Alter, Übergewicht und Bewegungsmangel zu. Frauen mit Diabetes sind durch sogenannte "stumme Infarkte" gefährdet.

 

Die Erhöhung der Triglyzeride (ein Blutfett) hat bei Frauen eine besonders ungünstige Wirkung. Eine Gewichtszunahme um zehn Kilogramm Körpergewicht nach dem zwanzigsten Lebensjahr erhöht das Risiko für Herzerkrankungen und einen Herzinfarkt.

 

Wenn Stress dazu führt, dass mehr geraucht, übermäßig gegessen wird, dann muss ihm eine zusätzliche Bedeutung als Auslöser für den Herzinfarkt beigemessen werden. Auch hohe berufliche Anforderungen, ständiger Stress und Mobbing sind risikoerhöhende Stressfaktoren.

 

In den letzten Jahren werden zusätzliche Risikofaktoren diskutiert. Dazu zählen erhöhtes Lipoprotein, die Oxydation von Lipoproteinen, erhöhtes Homocystein, Chlamydieninfektion und chronische Entzündungsparameter.

 

Herzinfarkt Notfall

Der Notfall. Herzinfarkt, da geht es nicht um ärztlichen Rat und eine normale Behandlung. Bei Verdacht auf einen Herzinfarkt sofort die 112 oder die örtliche Notrufnummer anrufen. Mit Beginn der Beschwerden beginnt der entscheidende Wettlauf mit der Zeit. Bei Verschluss eines Herzkranzgefäßes (Ursache des Herzinfarktes) können Herzrhythmusstörungen auftreten. Im schlimmsten Fall führt unbehandeltes Herzkammerflimmern zum plötzlichen Herztod. Sofort nach dem Verschluss des Herzkrangefäßes sterben immer mehr Herzmuskelzellen ab.

 

Deswegen sofort den Notruf 112 (oder die örtliche Notrufnummer) anrufen. Den Verdacht auf einen Herzinfarkt deutlich äußern. Dann wird ein Notarztwagen mit einem Defibrillator geschickt, der das lebensbedrohende Kammerflimmern durch einen Elektroschock beenden kann.